Australien

Ich stehe um 9:00 Uhr aus. Juhhhhuuuu ich habe es zum Frühstück geschafft  das nutze ich auch und verköstige 8 Toastscheiben. Hier gibt’s übrigens kein Brot wie in Deutschland, nur weißes Toast oder hin und wieder Korntoast, aber bis auf den Lüneburger Bäcker, wird man in keinem Supermarkt Brot finden, wie wir es kennen. Also mich stört das nicht – noch nicht.
Ich stöbere noch bis zum Mittag im Internet. Es gibt Spagetti mit Pesto. Nudel werde ich wohl das ganze Jahr essen müssen, da sie leicht zu machen sind und billig sind. Außer ich verdiene gut, dann werde ich viel, sehr viel essen gehen ;)
Ich beschließe am Nachmittag zum Bondi Beach zu laufen. Das Wetter geht und ich hab Lust darauf. Ich gehe barfuß, das sind 6,5 km, keine gute Idee wie sich später herausstellt. Ich komme an vielen Häusern vorbei, alle sehen ähnlich aus, aber keins wie in Deutschland. Bondi Beach ist ziemlich geil. Einige Surfer sind zu sehen in ihren Neoprenanzügen, wie sie durch die Wellen tauchen und hin und wieder auf einer zurück gen Strand reiten. Der Sand ist unglaublich weich und nass. Vllt liegt daran, dass ich erst spät da bin und die Sonne schon am untergehen ist. Trotzdem fühlt es sich super an den Füßen an. Die Wellen sind ein ganzes Stück größer, als an der Ostsee, aber ich denke ich werde noch größere zu sehen bekommen… Ich finde es auch interessant wie schnell das Wasser, wenn es auf den Sandstrand gespült wird, im Sand verschwindet – wie ein Superschwamm XD
Ich gehe zur Bondi Junktion, um mit der Bahn zurück zu fahren. Anders würde das auch sehr schwer werden, denn wie ich mir zurück im Hostel genauer ansehe, habe unter jedem Fuß eine größere Blase. Es sind eig nur je eine rößere Beule mit Lymphe gefüllt, aber es zwiebelt, wenn ich drauf stehe.
Das geht bestimmt wieder weg XD

Ich habe eig gar nichts geplant heute. Ich gucke im Internet bei Gumtree nach jobs. Es gibt einiges, aber bei vielen ist immer Erfahrung erwartet. Aufm Bau oder als Kellner wird das wohl nichts :‘(
Ich schicke einfach mein resume an alle Angebote, die mir auch nur iwie zusagen. Ich habe aufgehört zu zählen wie viele ich verschickt habe. Dann bekomme ich einen Anruf, dass ich doch bitte 16:00 Uhr ins Myer Einkaufszentrum in der George Street kommen soll. Na Klar mache ich das. Was für eine Frage 
Ich finde den Stand auch sofort. Ich unterhalte mich mit einer Mitarbeiterin. Sie verkaufen Bio Haut/Haar/boby Produkte und suchen halten einen überfreundlichen affen dafür. Ich versuche mich interessiert zu geben, was gar nicht so einfach ist, als ich erfahren, dass man nur Geld bekommt, wenn man was verkauft  Außerdem ist mien Englisch nicht unbedingt besser geworden in den 2 Wochen.
Ich glaube nicht, dass die mich einstellen. Will ich das überhaupt?!
Simon hat heute in der Innenstadt 27 Lebensläufe abgeben können, doch versprechen kann man sich davon nichts. Ich habe auch 30 abgegeben und keine Bar oder Restaurant hat sich bei mir gemeldet…
Na ja einfach weitersuchen oder aus Sydney verschwinden.

Schock – riesen Schock!!! Simon hatte mich in der Nacht geweckt und hat mich gefragt, ob ich ihm 100 $ leihen kann. Natürlich hab ich das gemacht, wenn ich noch im Halbschlaf bin, frage ich nicht nach :‘(
Simon war betrunken und hat in dieser Nacht mehr als 1000 $ ausgegeben, fragt bitte nicht wie er das geschafft hat XD
Das Problem ist jetzt, dass er kein Geld und keinen Job hat, um seine Schulden mir gegenüber zu begleichen. Wir wissen nicht was wir jetzt machen sollen… Ich kann immer an mein deutsches Konto, aber Simon kann weder an sein deutsches Konto noch würden seine Eltern ihm Geld nach Australien überweisen. Sie meinen einen Rückflug bezahlen sie ihm, aber es gibt kein Geld… Die einzige Lösung: ein Job. Simon muss sich unbedingt anstrengen, sich bei so vielen Unternehmen wie möglich zu bewerben.
Mal sehen wie sich das alles entwickelt. Falls ich keinen Job in Sydney finde, muss ich am Mittwoch abreisen, da das Hostel zu teuer für mich ist und ich ja i Auto sclafen könnte. Aber das Hostel ist eins der günstigsten überhaupt. Nichts desto trotz kann ich mir das ohne Job auf die Dauer nicht leisten.
Ohh ja ich kann wenigstens mit Geld umgehen XD

Spontane Idee von Simon: Wir gehen in Sydneys größtes Casino – The Star. Echt prunkvoll.
Eigentlich steh ich ja nicht so auf Glückspiel, aber ich sag mir einmal im Leben muss man das mal gemacht haben – ich entscheide mich für Poker, Texas Holdem no limit. Buy in ist mind. 80$. Ich sitze dann mit 7 anderen Spielern und einem professionellen Dealer. Macht Spaß, aber wie nicht anders zu erwarten habe ich kein Glück. Z. B. floppe ich ein doppel pair Q J und aufm turn+river kommt n flush oder mein K flush verliert gegen den nut flush :‘( na ja ich habe für deutsche verhältnisse zwar etwas geld verloren, aber falls ich nen job finde, ist das geld in 5 h wieder drin 
Auf dem Nachhauseweg verteile ich noch ca. 10 Lebensläufe in einigen Restaurants am DarlingHabour – mensch würde ich da gern arbeiten !!! Simon ist schon früher abgehauen, weil er sich mit nem kumpel treffen wollte und 360 $ gewonnen hat. Schön für ihn schlecht für mich…

Wir schreiben je einen Lebenslauf und gehen durch die Stadt. Simon ist nicht so ausdauert, also trennen wir uns am späten Nachmittag. Am Ende des Tages habe ich ca. 20 Lebensläufe in Bars und Restaurants abgegeben. Noch bin ich optimistisch…

Ich habe zu 6:45 Uhr den Wecker gestellt, er klingelt - lass ihn klingeln... Kurz vor 8te rappel ich mich auf und wecke Simon. Wir frühstücken und machen uns Sandwiches für den Tag. Das französische Pärchen, welches neu in unserem Zimmer eingezogen ist, möchte heute auch die Blue Mountains besichtigen, doch leider haben sie sich schon ein Busticket gekauft, also können wir sie nicht mitnehmen. Mein Auto steht noch unten bei Surry Hills, da ich nicht wusste, ob ich hier in Kings Cross nen Parkplatz finden würde. Simon mault etwas, aber soweit ist es auch wieder nicht. Die Fahrstreifen in Sydney sind unnormal schmal finde ich, aber mit Konzentration ist das Fahren hier gar nicht so schwer. Auf dem Highway ist dann wieder viel Platz, aber die fahren wie die Beklopten :) links, rechts, oben, unten - egal - überall wird überholt. Wir folgen einfach den Schildern und Simon fragt 2mal bei ner Tankstelle, was uns den/die Blue Mountains National Park(s) schnell finden lässt. Zuerst fahren wir auf dem Blue Mtns Drive in Richtung Three Sisters. Wir lassen unser Auto stehen und gehen durch reinste Natur, auf der Suche nach einem Lookout (das sind sowas wie Aussichtsplätze/-punkte). Der Pfad geht durch eine Art Wald, ganz anders als deutsche Wälder und führt gleich zu einem Lookout. Man schaut über ein riesiges Tal mit vielen Bäumen und an den Seiten sind diese steilen Felswände und weiter hinten ragen einige ebenso steile Berge empor. Ich fand das schon ziemlich geil, aber Simon war etwas unzufrieden, weil er schon Bilder davon gesehen hatte und es sich besser vorgestellt hat. Na ja wir folgen dem Pfad, der wohl mehr und mehr in Richtung Taal zu führen scheint.
Auf Simon's Bemerkung hin, wo wir denn hingehen und dass er nicht glaubt, dass die Aussicht noch besser wird, frage ich ein älteres Ehepärchen, das uns beim Abstieg entgegen kommt. Die beiden meinten, dass man erstens den ganzen Weg (also alle Stufen) wieder hochgehen muss, wenn man nicht mit der 20 $ Bahn zurückfahren möchte. Und zweitens wird die Aussicht nicht besser als dort, wo ich die beiden angesprochen habe. Simon fragt wo denn die Three Sisters sind und die Dame zeigt auf die gegenüberliegende Felswand - dort sind 3 relativ kleine einzelne Felssäulen zu sehen. Ich persönlich hätte diese niemals als eigenstehende Atraktion erkannt. Simon und ich waren uns einig, dass die zwar cool sind, aber keines Falls in irgend einer Weise überweltigend o.ä. Wir fragen das Ehepaar, was denn hier in der Umgebung die beste Sehenswürdigkeit sei. Sie waren sich einig und meinten der Great Canon Walk am Eran's Lookout in Blackheath. Wir bedanken uns und gehen zurück zum Auto - auf dem Weg gibts noch ne große Portion Pommes an nem Kiosk den wir gefunden haben. Wir besuchen noch ganz kurz den Three Sisters Lookout, der schon eine bessere Aussicht bietet, aber voll von Touris ist. Nun gehts auf nach Blackheath. Das ist gar nicht weit nur 15 min über den Highway. Ich finde den Abzeig auch sofort, war mir aber nicht ganz sicher, ob das auch der richtige war. Als Simon dann den Wegweiser findet ist alles klar. Das ganze ist ein Round Walk, man kommt also ungefähr dort wieder an, wo man losgegangen ist. Ein paar Wanderer und die Tante vom Informationsstand meinte wir sollen uns beeilen, weil man 4 Stunden einplanen soll und die Sonne gegen 17:00 Uhr untergeht, doch Simon und ich brauchen für die 5-7 km Wanderweg ungefähr 1,5 Stunden. Wir sind 14:30 Uhr losgegangen und waren gegen 16:00 Uhr wieder an der Straße, die zum Ausgangspunkt führte. Der Weg führte uns steile Abhänge rauf und hinunter, über Felsen, Brücken und Flüsse, über Stock und Stein, durch Höhlen und hinter einem kleinen Wasserfall vorbei. Dieser Great Canon Walk war so unfassbar geil und auch Simon meinte, es war eins der bestens Sachen, die er in Australien gemacht hat :)
gegen 16:30 fahren wir zurück in Richtung Sydney. Simon legt sich hinten ins Auto schlafen und ich muss im Stau stehen, weil bestimmt alle Touris zurückfahren...
In Sydney nehmen wir das Pizzaangebot von gestern war. Eine war obergeil und eine eher nicht so unser Ding, leider. Wir gehen auch schonwieder ins Chinatown, aber dieses Mal nicht in einen FoodCourt sondern in ein Restaurant. Simon genießt seine Suppe und ich frage die Kellner, was sie denn empfehlen kann. Daraufhin bestelle ich das, doch das war oberkacke. Ich beschwere mich und meine, dass ich dafür nicht den vollen Preis zahlen möchte. Simon feiert total ab, aber ich komme mit 50% davon. Als Simon (der gern scharf isst) in einem Food Court eine oberscharf Peperoni isst und sich extrem quäl, weil das halt so unglaublich scharf war, ist mien Tag perfekt :D ich weiß ist etwas schadenfroh, aber er fands ja auch so lustig, dass mein Essen im Restaurant nicht geschmeckt hat. Wir parken das Auto in der Nähe von Kings Cross und gehen zurück ins Hostel. Morgen gehen wir intensiv auf Jobsuche...

Mein Kopf dröhnt ich wache auf, doch mit Ruhe und ein wenig Wasser geht der Kater schnell weg. Um 11:00 Uhr gehen Simon und ich einkaufen. Wir wollen uns eigene Burger machen, also kaufen wir alle Zutaen dafür - Hackfleisch/Käse/Salat/Brötchen. Tomate, Gurke und ne rote Zwiebel haben Simon und ich noch zusammengekratzt (Martin hatte mir nämlich noch einiges gegeben bevor er abgereist ist). Ich kümmere mich um das Fleisch und Simon macht den Rest. Der Burger war super lecker - viel besser aLs jeder Burger von Mc's. Komplett vollgefressen ziehen wir los. Heute wollen wir über die Habour Bridge nach Nord Sydney. Vllt finden wir da ja wieder so leckeres Essen ;) Wir fahren eine Station mit der Bahn nach Martin Place, da Simon so gern einmal mit der Bahn in Sydney fahren wollte. Von dort aus ist es nicht weit zur Brücke, die übrigens unglaublich riesig ist. Auf der anderen Seite des Sydney Habour gehe wir in einen kleinen Freizeitpark - Lona Land oder so. War ziemlich mickrig und unspektakulär. Wir wollen eigentlich in die Richtung der Wolkenkratzer im nördllichen Teil der Stadt, aber ein Jogger, den wir fragen meint, dass wir dicht bei der Brücke, bei Krillibilli, viel Essbuden finden werden, weil am Wochenende viele Geschäfte in Nordsydney geschlossen haben. Wir gehen also dahin, doch dort sagt uns nichts wirklich zu. Simon möchte mit der Bahn zurückfahren, doch die Station ist geschlossen (Umbau o.ä.), also nehmen wir den Bus - ne Art Schienenersatzverkehr. Die Food Courts von gestern waren uns im Sinne. Zuerst teilen wir uns ein Footlong Sub (das habe ich glaub ich noch gar nicht erwähnt. Subway ist hier günstiger als in Deutschland und auch in Australien realtiv preiswert - man bekommt viel für 7.45 $), dann geht's in einen der Food Courts. Zuerst probieren wir 19 Dumblings (das sind mit Fleisch gefüllte, gekochte, kleine Teigtaschen - lecker, aber nicht überweltigend). Es folgen 6 Frühlingsröllchen und ich habe danach Lust auf etwas richtiges. Ich hole mir eine Beef'n Lamp Pfanne - unglaublich geil. Dazu gab es Reis und eine kleine Suppe.
Sehr satt verlassen wir den Foot Court. Wir gehen nochmal durch Mini Chinatown und planen morgen in ein richtigens Asiarestaurant zu gehen und nicht immer nur in die Food Courts :)
Als wir durch die Stadt gehen sehen, sehen wir ein Café indem es ein gutes Pizzaangebot gibt. Dort müssen wir auch noch hin. Dann mitten in der Innenstadt Sydney's treffen wir Sarah, eine gute Freundin von Simon, mit der er 5 Monate in Australien verbracht hat und shcon mehrere Wochen nicht mehr gesehen hat - Zufälle gibts... Im Hostel chillen wir noch etwas im TV-Room und essen ein getoastetes Käse/Salatbrötchen. Mit je einem ½ Chickenwrap vom Inder (yammie = lecker), 5 Meter neben dem Hostel, und einem nächtlichen walk durch Kings Cross runden wir den Tag ab. Morgen wirds noch geiler, denn wir fahren mit dem Auto zu den Blue Mountains...

Ich stehe so gegen 9:00 Uhr auf und gehe mit Simon frühstücken. Die Tour sollte eigentlich 9:45 Uhr starten, aber man trifft sich am Hafen so gegen 10:00 Uhr. Das schaffen wir nicht mehr, also gehen wir einfach so zu zweit zu Fuß durch Sydney. Ich kenne ja schon einiges, also führe ich Simon so etwas. Wir gehen an der Küste durch die Royal Botanic Gardens, sehen das Opera House, die Habour Bridge und schauen eingach auf den geilen Sydney Habour - super Wetter. Simon ist jemand, der genau wie ich, geiles Essen zu schätzen weiß und gern und viel isst. Ich erzähle ihm von einem Pies'n Pease Stand, den Anja und Luise mir gezeigt haben, ich da aber noch nicht gegessen habe. Pies sind kleine leckere fluffige Kuchen, oft mit Fleisch- oder anderer Füllung. Wir gehen also quer durch die Stadt, die St. George Street entlang. Simon entdeckt ein Koreanisches Restaurant und meint das Koreanische Essen sei obergeil und wir müssen das ausprobieren. Für 10 $ holen wir uns einen Hot Pot. Das war einfach nur scharf und hat nicht wirklich geschmeckt. Es war scheuslich. Simon war total traurig, weil er 6 Monate fast jeden Abend in einem solchen Restaurant gegessen hat und das Essen dort einfach der Wahnsinn war. Wir trinken noch nen Su Ji. Das ist ein Koreanischer Schnaps mit ca. 19% - war ganz in Ordnung. Bei dem Piesstand teilen wir uns einen Tiger, das ist Meat Pie mit Erbsen- und Kartoffelbrei obendrauf und Bratensoße ist drauf. War lecker - Simon meinte das war der beste Pie den je gegessen hat :) Wir gehen weiter und finden ein kleines Chinatown. Dort gibt es 2 Food Courts - das sind große Räume/Straßen wo sich Fressbude an Fressbude reiht. Wir probieren einen Chickenstick. Das war mein Highlight des Tages ;) Durch den anderen Food Court gehen wir einfach nur durch, doch kaufen nichts. Simon möchte gern zum Hard Rock Café. Wir sind gar nicht weit weg, also gehen wir dahin. Das sieht voll edel aus und befindet sich in einer Art kleinem Einkaufszentrum, direkt am Darling Habour. Dort gibts auch einige Fressstände, doch es ist viel zu teuer. Wir gehen zurück und genießen noch etwas Su Ji auf der Brücke des Darling Habour. Zurück in Kings Cross decken wir uns mit Goon ein - das ist meiner Meinung nach so ein Zwischending aus Wein und Sangria. Während wir den Goon und den Su Ji in unserem Zimmer trinken gibts noch eine Art Teigtasche mit Spinat/Käse/Fleisch und Zwiebeln gefüllt. Simon hatte total davon geschwermt, als er das mal gesehen hat und meinte es sei riesig gewesen. Dort als ich das gesehen hab, war ich etwas ernüchtert, denn nach dem backen (natürlich haben wir es nicht gebackt - es wurde frisch zubereitet) ist es wohl ganz schön zusammengeschrumpft :) aber es war sehr lecker. Ein ganz klein wenig betrunken falle ich ins Bett...

Der Wecker klingelt, ich mach ihn aus und drehe mich um. War ja auch erst 8:30 Uhr. Bis ungefähr um elf döse ich weiter. Doch dann mache ich mich fertig und gehe los in Richtung Surry Hills. Ich finde das Gebäude auch sofort. Ich war überpünklich und wurde gleich freundlich von einem weiteren wartenden Bewerber empfangen. Man musste sich in den Wartebereich setzen und noch ein Formular ausfüllen. Dann wurden wir zu viert ins Büro gerufen. Meiner Überraschung nach ging es überhaupt nicht um eine Stelle aufm Bau, sondern um Fundraising. D.h. man seht im Einkaufszentrum und sprich Leute an, ob sie nicht einer Organisation beitreten wollen. Davon abgesehen, dass die Organisationen (so wie sie uns beschrieben wurden) obergeil waren - eine setzt sich für Weisenkinder ein und die andere kämpft gegen Kindersolden, Waffenhandel, etc. - mag ich diese Art von Job nicht. Aber ich gebe mich interessiert. Wir verbleiben so, dass sich die Dame aus dem Büro meldet, wenn wir den Job haben. Da ich der jüngste aus der Runde und auch derjenige mit den schlechtesten Englischkenntnissen war, mach ich mir keine großen Hoffnungen. Doch die Bezahlung wäre ganz gut gewesen - 800 $ immer + Provision pro angeworbenen Kunden. Ich gehe zum Hostel von Anja und Luise, um die Zahlung abzuwickeln. Ich unterschreibe den Kaufvertrag und erhalte eine Quittung - professionell per Hand geschrieben :) Nun bin ich Besitzer eines 1999 Ford Falcon mit allem, was man als Backpacker braucht, angefangen bei nen Zelt bis hin zum Gaskocher mit Pfannen. Ich lasse das Auto erstmal unten in Surry Hills stehen und verabschiede mich von Anja und Luise. Die fliegen noch für 2-3 Wochen nach New Zealand und machen ein Stopover in Abudabi. Zurück im Hostel lerne ich meine neuen Mitbewohner kennen. Der eine kommt aus Hamburg und fliegt morgen wieder ab und der andere heißt Simon und kommt aus MönchenGladbach. Mit Simon verstehe ich mich ziemlich gut und wir beschließen morgen an soeiner kostenlosen Sydneytour mitzumachen...

Ich werde wach durch die Aufbruchgeräusche meine Mitbewohner. Das passt mir ganz gut, denn ich muss runter zur Rezeption, um meinen Aufenthalt hier im Funk House Hostel zu verlängern. Ich verabschiede mich von Martin und seinem Bruder und ihrem Mitreisenden René, der aber ein eigenes Auto hat und in einem anderen Zimmer im Hostel gewohnt hat. Ich gucke im Internet nach Jobs aufm Bau. So gegen Mittag kommt ein neuer Mitbewohner aus Hamburg wie ich später mitbekomme.
Abends gehe ich mit Luise und Anja zu ihrem Hostel. Anja kocht und Luise erzählt mit mir. Es gibt eine Pfanne aus Nudeln, einer Soße und Spargel/Zuchinii/Pilze. Das Grünzeug wär nicht nötig gewesen, aber es hat trz super geschmeckt. Wir verbleiben so, dass ich morgen das Auto bezahle und die beiden noch einen Kaufvertrag ansetzen.
Ich gehe zurück zum Hostel und stelle mir einen Wecker. Ich darf nämlich nicht verschlafen, denn ich habe morgen ein Bewerbungsgespräch...