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Montag, 6. Januar 2014
Die ersten Wochen - Fertilizer and Planting
fleischklops, 12:53h
Nun eigentlich weiß ich gar nicht genau wo ich anfangen soll.
Ich habe ja seit Ende September nichts mehr geschrieben, was mittlerweile schon mehr als 2 Monate sind :(
Ich probiere es einfach mal so gut wie eben möglich zusammen zu fassen :)
Soweit ich mich erinnere, vergingen die ersten Tage wie im Flug. Ich habe hier und da ein wenig geholfen, bis John und ich die "Fertilizer"-Maschine betriebsbereit hatten. Ich bin mir nicht sicher was "fertilzer" in deutsch ist.
- memo an mich selbst: "fertilizer" nachschlagen
Ich schätze man kann das mit Dünger übersetzten, denn John meinte nur das sei Futter für die Pflanzen :D
Also besagte Düngermaschine ist einfach nur ein Stahlgerüst, auf dem 4 gelbe Behälter sitzen. Diese Behälter werden mit dem "fertilizer" befüllt und verstreuen diesen dann auf dem Feld, um das Ganze mal verkürzt zu erklären :D der "fertilizer" besteht wohl größten Teils aus Magnesium und sieht wie kleine schwarze Kügelchen aus.
Nun ja nachdem wir die Maschine richtig eingestellt und repariert hatten, bin ich einige Tage damit über die Felder gedüst. Das nimmt viel Zeit in Anspruch, denn nach ca. 10x Hin und her fahren, sind die Behälter leer und ich musste zurück an den Feldrand fahren und sie wieder auffüllen. Das Auffüllen war in den ersten Tagen das größte Problem. Der "fertilizer" in einem mittelgroßen LkW, der seinen hinteren Teil entgegengesetzt der Fahrtricht ankippen konnte, verladen. Ganz hinten an dem LkW ist ein langes Stahlrohr angebracht, in dem eine rotierende Spirale den "fertilizer" nach oben und anschließend durch ein Kunststoffrohr hinausbefördert.
Das Problem war, das diese Metallspirale sehr oft stecken geblieben ist und John raus aufs Feld kommen musste, um das Ganze wieder in Gang zu bekommen.
Nun leider gerät John schnell aus der Ruhe, sodass man lieber nicht in seiner Nähe ist, wenn er wütend wird :) Aber er hatte mir gleich am ersten Tag verraten, dass ich ihn einfach ignorien soll solang sich seine Wutausbrüche nicht auf mich beziehen ;)
Joar also hin und her, hin und her... fertilizer, fertilizer, fertiler - mehrere Tage :)
Achso vllt sollte ich noch erklären, dass hier alle Felder bewässert werden müssen, da hier nahezu kein Regen fällt. Daher verläuft entlang jeden Feldes ein Kanal, der mit Wasser aus dem Fluss, der durch Hay verläuft, gefüllt wird.
Anders als in Deutschland wird hier alles in Beeten oder Reihen angepflanzt mit kleinen Gräben dazwischen, in denen später das Wasser hindurchfließt und die Traktorreifen durchfahren. Vorher muss also jedes Feld geebnet werden, damit später das Wasser auch in die gewünschte Richtung fließt und nicht in der Mitte des Feldes einen See bildet :)
Das Ganze passiert mit wahrlich riesigen Traktoren und Lasertechnik. Wenn das beendet und die Reihen/Beete mit GPS aufgeschichtet wurden, werden hunderte von ca. 3m langen schwarzen Plasikschläuchen - einer für jede Reihe - über die Kanalbank gelegt. Um das Wasser zu starten, braucht man lediglich die Öffnung des Schlauchs mit seiner Handfläche verschließen und den Schlauch 2x - 3x durchs Wasser bewegen. Wenn man die Hand bei diesen Bewegungen rechtzeitig wegnimmt und wieder auf die Schlauchöffnung setzt, saugt man das Wasser durch den Schlauch. Nun legt man den Schlauch einfach wieder auf die Kanalbank. Da der Wasserspiegel im Kanal später höher als der höchste Punkt des Feldes sein wird, erledigt die Schwerkraft den Rest und das Wasser fließt durch die Schläuche in die Reihen.
Auf der entgegengesetzten Seite des Feldes befindet sich auch eine Art Kanal oder eher ein flacher Graben, in dem sich das Wasser sammelt, nachdem es durch die Reihen geflossen ist, und wird wieder ins Kanalsystem geleitet oder gepumpt.
... bin mir nicht sicher, ob man das gut erkennen kann, aber das ist ein Kanal mit einigen dieser Schläuche :)
... und da habe ich grad diese Verbingshügel zwischen Beeten und Kanal aufgeschichtet.
Hab ich was vergessen? ich glaub das ist der größte Unterschied zur deutschen Landwirtschaft. na ja zurück zu meiner Arbeit auf der Farm.
Einmal war ich mal wieder auf dem Feld mit der Fertilizermaschine und sehe am Rande des Feldes wie John entlang der Kanalbänke das Unkraut wegscheibt. Daran ist nichts besonderes, er macht das jedes Jahr sagt er. Doch nach ein paar Minuten frage ich mich:"Mensch wo ist denn John? Der war doch grad noch dort drüben... Hmm was ist denn das da? Sind das Traktorreifen - WAAGERECHT???" Es stellte sich heraus, dass John mit dem Traktor umgekippt ist :O zum Glück ist ihm nichts passiert, aber die eine Seite der Maschine sah ziemlich ramponiert aus :D
Nachdem ich mehr als die Hälfte der Felder der Farm mit der Fertilizermaschine bearbeitet hatte, habe ich ein paar Tage gewalzt und die Beete geglättet. Dann ist ein weiterer Arbeiter in Hay angekommen - ein Ire, er heißt Sean (man spricht das in etwa:"Schoahn"). Er ist 27 Jahre alt, nen Kopf kleiner als ich und haarig :D aber super freundlich. Sean zieht neben mir in der Wohnung ein und ich fahre ihn jeden Tag zur Arbeit, da er kein eigenes Auto hat. Dafür teilen wir uns dann immer die Benzinkosten, was mir ziemlich entgegenkommt :)
Joar Sean übernimmt dann das Walten und Glätten während ich mit dem planten anfange. Ach ne das heißt ja eher sähen oder pflanzen :) egal ich nenne es planten :P
Das ist der Spraytraktor. Sieht schon geil aus mit den gleichgroßen Rädern :D
und damit habe ich die Baumwolle gepflanzt.
Der Planter, also die "planting"-maschine, wird an den Spraytraktor gehängt und besteht hauptsächlich aus 8 Behälter, in die die Samen gefüllt werden. Der Spraytraktor heißt so, weil er fürs sprayen oder sprühen oder wie auch immer das genannt wird :) gedacht ist. Dafür hat er 4 riesige gleichgroße dünne Reifen, um später die Planzen nicht zu beschädigen. Da die vorderen 2 Reifen anders als bei anderen Traktoren nicht kleiner sind, vergrößert sich der Wendekreis dieses Traktors enorm und es ist echt ne heiden Arbeit das Teil zu wenden :) außerdem sieht das echt lustig aus ;)
Na ja ich plante also und spraye gleichzeitig eine Chemikalie gegen Insekten. Anfangs bin ich noch zwischen 5 - 6 km/h gefahren, während ich später auf 3,5 km/h verlangsamen musste, da der Untergrund sehr rau und uneben war. Ihr könnt euch also vorstellen, dass es Jahre dauert, um ein Feld zu planten :P
Das Wort: "Chemikalie" hört sich so gefährlich an im deutschen :D aber ich war sehr vorsichtig und hab das Zeug ja nicht getrunken. Leider ist meine Mütze/Basecap, die mir Philipp zum Abschied geschenkt hat einmal beim Auffüllen in die Chemikalie gefallen :'(
Ich habe 3 Wäschen und einige Wochen Auslüftungszeit genötigt, damit sie nun nicht mehr nach Chemie stinkt :P
Ja das Planten hat einige Wochen gedauert. Na ja ich habe nicht den ganzen Tag auf dem Traktor gesessen, irgendetwas passiert immer z.B. müssen die Bewässerungsschläuche auf die Felder verteilt werden und die Reihen/Beete müssen bis an die Kanalbank verlängert werden. Zuvor waren da nämlich 1½ Traktorlängen Platz zum Wenden, ohne Beete. In diesem Streifen zwischen Kanal und den eigentlichen Beeten schichten Sean und ich dann länglichen Erdhaufen auf, um das Wasser in die Beete leiten zu können (natürlich mit Traktor und Maschine). Also viele kleine Arbeiten versüßen einem den Tag und es wird nicht langweilig, höchstens anstrengend.
Der Rest der Zusammenfassung folgt bald - hoffe ich :D
Ich habe ja seit Ende September nichts mehr geschrieben, was mittlerweile schon mehr als 2 Monate sind :(
Ich probiere es einfach mal so gut wie eben möglich zusammen zu fassen :)
Soweit ich mich erinnere, vergingen die ersten Tage wie im Flug. Ich habe hier und da ein wenig geholfen, bis John und ich die "Fertilizer"-Maschine betriebsbereit hatten. Ich bin mir nicht sicher was "fertilzer" in deutsch ist.
- memo an mich selbst: "fertilizer" nachschlagen
Ich schätze man kann das mit Dünger übersetzten, denn John meinte nur das sei Futter für die Pflanzen :D
Also besagte Düngermaschine ist einfach nur ein Stahlgerüst, auf dem 4 gelbe Behälter sitzen. Diese Behälter werden mit dem "fertilizer" befüllt und verstreuen diesen dann auf dem Feld, um das Ganze mal verkürzt zu erklären :D der "fertilizer" besteht wohl größten Teils aus Magnesium und sieht wie kleine schwarze Kügelchen aus.
Nun ja nachdem wir die Maschine richtig eingestellt und repariert hatten, bin ich einige Tage damit über die Felder gedüst. Das nimmt viel Zeit in Anspruch, denn nach ca. 10x Hin und her fahren, sind die Behälter leer und ich musste zurück an den Feldrand fahren und sie wieder auffüllen. Das Auffüllen war in den ersten Tagen das größte Problem. Der "fertilizer" in einem mittelgroßen LkW, der seinen hinteren Teil entgegengesetzt der Fahrtricht ankippen konnte, verladen. Ganz hinten an dem LkW ist ein langes Stahlrohr angebracht, in dem eine rotierende Spirale den "fertilizer" nach oben und anschließend durch ein Kunststoffrohr hinausbefördert.
Das Problem war, das diese Metallspirale sehr oft stecken geblieben ist und John raus aufs Feld kommen musste, um das Ganze wieder in Gang zu bekommen.
Nun leider gerät John schnell aus der Ruhe, sodass man lieber nicht in seiner Nähe ist, wenn er wütend wird :) Aber er hatte mir gleich am ersten Tag verraten, dass ich ihn einfach ignorien soll solang sich seine Wutausbrüche nicht auf mich beziehen ;)
Joar also hin und her, hin und her... fertilizer, fertilizer, fertiler - mehrere Tage :)
Achso vllt sollte ich noch erklären, dass hier alle Felder bewässert werden müssen, da hier nahezu kein Regen fällt. Daher verläuft entlang jeden Feldes ein Kanal, der mit Wasser aus dem Fluss, der durch Hay verläuft, gefüllt wird.
Anders als in Deutschland wird hier alles in Beeten oder Reihen angepflanzt mit kleinen Gräben dazwischen, in denen später das Wasser hindurchfließt und die Traktorreifen durchfahren. Vorher muss also jedes Feld geebnet werden, damit später das Wasser auch in die gewünschte Richtung fließt und nicht in der Mitte des Feldes einen See bildet :)
Das Ganze passiert mit wahrlich riesigen Traktoren und Lasertechnik. Wenn das beendet und die Reihen/Beete mit GPS aufgeschichtet wurden, werden hunderte von ca. 3m langen schwarzen Plasikschläuchen - einer für jede Reihe - über die Kanalbank gelegt. Um das Wasser zu starten, braucht man lediglich die Öffnung des Schlauchs mit seiner Handfläche verschließen und den Schlauch 2x - 3x durchs Wasser bewegen. Wenn man die Hand bei diesen Bewegungen rechtzeitig wegnimmt und wieder auf die Schlauchöffnung setzt, saugt man das Wasser durch den Schlauch. Nun legt man den Schlauch einfach wieder auf die Kanalbank. Da der Wasserspiegel im Kanal später höher als der höchste Punkt des Feldes sein wird, erledigt die Schwerkraft den Rest und das Wasser fließt durch die Schläuche in die Reihen.
Auf der entgegengesetzten Seite des Feldes befindet sich auch eine Art Kanal oder eher ein flacher Graben, in dem sich das Wasser sammelt, nachdem es durch die Reihen geflossen ist, und wird wieder ins Kanalsystem geleitet oder gepumpt.
... bin mir nicht sicher, ob man das gut erkennen kann, aber das ist ein Kanal mit einigen dieser Schläuche :)
... und da habe ich grad diese Verbingshügel zwischen Beeten und Kanal aufgeschichtet.
Hab ich was vergessen? ich glaub das ist der größte Unterschied zur deutschen Landwirtschaft. na ja zurück zu meiner Arbeit auf der Farm.
Einmal war ich mal wieder auf dem Feld mit der Fertilizermaschine und sehe am Rande des Feldes wie John entlang der Kanalbänke das Unkraut wegscheibt. Daran ist nichts besonderes, er macht das jedes Jahr sagt er. Doch nach ein paar Minuten frage ich mich:"Mensch wo ist denn John? Der war doch grad noch dort drüben... Hmm was ist denn das da? Sind das Traktorreifen - WAAGERECHT???" Es stellte sich heraus, dass John mit dem Traktor umgekippt ist :O zum Glück ist ihm nichts passiert, aber die eine Seite der Maschine sah ziemlich ramponiert aus :D
Nachdem ich mehr als die Hälfte der Felder der Farm mit der Fertilizermaschine bearbeitet hatte, habe ich ein paar Tage gewalzt und die Beete geglättet. Dann ist ein weiterer Arbeiter in Hay angekommen - ein Ire, er heißt Sean (man spricht das in etwa:"Schoahn"). Er ist 27 Jahre alt, nen Kopf kleiner als ich und haarig :D aber super freundlich. Sean zieht neben mir in der Wohnung ein und ich fahre ihn jeden Tag zur Arbeit, da er kein eigenes Auto hat. Dafür teilen wir uns dann immer die Benzinkosten, was mir ziemlich entgegenkommt :)
Joar Sean übernimmt dann das Walten und Glätten während ich mit dem planten anfange. Ach ne das heißt ja eher sähen oder pflanzen :) egal ich nenne es planten :P
Das ist der Spraytraktor. Sieht schon geil aus mit den gleichgroßen Rädern :D
und damit habe ich die Baumwolle gepflanzt.
Der Planter, also die "planting"-maschine, wird an den Spraytraktor gehängt und besteht hauptsächlich aus 8 Behälter, in die die Samen gefüllt werden. Der Spraytraktor heißt so, weil er fürs sprayen oder sprühen oder wie auch immer das genannt wird :) gedacht ist. Dafür hat er 4 riesige gleichgroße dünne Reifen, um später die Planzen nicht zu beschädigen. Da die vorderen 2 Reifen anders als bei anderen Traktoren nicht kleiner sind, vergrößert sich der Wendekreis dieses Traktors enorm und es ist echt ne heiden Arbeit das Teil zu wenden :) außerdem sieht das echt lustig aus ;)
Na ja ich plante also und spraye gleichzeitig eine Chemikalie gegen Insekten. Anfangs bin ich noch zwischen 5 - 6 km/h gefahren, während ich später auf 3,5 km/h verlangsamen musste, da der Untergrund sehr rau und uneben war. Ihr könnt euch also vorstellen, dass es Jahre dauert, um ein Feld zu planten :P
Das Wort: "Chemikalie" hört sich so gefährlich an im deutschen :D aber ich war sehr vorsichtig und hab das Zeug ja nicht getrunken. Leider ist meine Mütze/Basecap, die mir Philipp zum Abschied geschenkt hat einmal beim Auffüllen in die Chemikalie gefallen :'(
Ich habe 3 Wäschen und einige Wochen Auslüftungszeit genötigt, damit sie nun nicht mehr nach Chemie stinkt :P
Ja das Planten hat einige Wochen gedauert. Na ja ich habe nicht den ganzen Tag auf dem Traktor gesessen, irgendetwas passiert immer z.B. müssen die Bewässerungsschläuche auf die Felder verteilt werden und die Reihen/Beete müssen bis an die Kanalbank verlängert werden. Zuvor waren da nämlich 1½ Traktorlängen Platz zum Wenden, ohne Beete. In diesem Streifen zwischen Kanal und den eigentlichen Beeten schichten Sean und ich dann länglichen Erdhaufen auf, um das Wasser in die Beete leiten zu können (natürlich mit Traktor und Maschine). Also viele kleine Arbeiten versüßen einem den Tag und es wird nicht langweilig, höchstens anstrengend.
Der Rest der Zusammenfassung folgt bald - hoffe ich :D
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